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Verhaltensmedizin

Informationen zur Tierverhaltenstherapie

Nicht nur organische Erkrankungen können das Wohlbefinden des Tieres negativ beeinflussen, sondern auch psychische Beschwerden bleiben häufig nicht ohne Folgen. Hierfür bieten wir eine Tierverhaltenstherapie an.

 Was ist Tierverhaltenmedizin?

Die Tierverhaltensmedizin beschäftigt sich mit der Prophylaxe, Diagnosestellung und Therapie von Verhaltensstörungen bzw. Verhaltensproblemen. Anlass für eine Verhaltenstherapie besteht, wenn ein harmonisches Zusammenleben von Mensch und Tier nicht mehr gewährleistet ist, es zu andauerndem Stress und/oder zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommt. Problemverhalten können bei Klein- und Heimtieren in unterschiedlichster Form auftreten:

  • Angstverhalten 
    (vor Geräuschen, Menschen, anderen Tieren, Artgenossen, unbekannten Dingen)
  • Aggressives Verhalten 
    (gegenüber Menschen, anderen Tieren, Artgenossen)
  • Unsauberkeit 
    (Urin- oder Kotabsatz in der Wohnung, Markieren)
  • Abnormal-repetitive Verhaltensweisen
    (Stereotypien/Zwangsverhalten, z. B. Putzzwang, Schwanzjagen, Gitternagen)
  • Probleme bei der Nahrungsaufnahme
    (mangelhafte Futteraufnahme, Fressen unverdaulicher Objekte)
  • Unangemessenes Jagdverhalten 
    (von Personen, anderen Tieren)
  • Geriatrische Verhaltensauffälligkeiten
    (Orientierungslosigkeit, Demenz)
  • Depression, Apathie und Automutilation 
    (Selbstverstümmelung)
  • Problemverhalten
    (Zerstören von Gegenständen, Stehlen, unruhiges Verhalten, Vokalisation)
  • Übermäßiges Sexualverhalten und Fehlprägung 
    (Kopulations- und Nestbauverhalten)

Wozu dient eine Tierverhaltenstherapie?

Der Sinn der Tierverhaltenstherapie ist, die Ursachen für das Problemverhalten zu finden und gemeinsam mit dem Tierbesitzer an deren Beseitigung zu arbeiten. Die Verhaltenstherapie erfolgt dabei auf der Basis von ethologischen (verhaltenskundlichen), lernbiologischen und psychologischen Grundlagen. Darüber hinaus gehört dazu das Wissen über die psychischen und körperlichen Erkrankungen der verschiedenen Tierarten, deren Diagnose und Therapie, sowie das Wissen über Möglichkeiten/Grenzen beim Einsatz von Medikamenten (Psychopharmaka). Aus diesem Grund gehört die Tierverhaltenstherapie auch immer in die Hand eines Tierarztes.

Nach eingehenden Beratungsgesprächen und unter Berücksichtigung der Interaktionen zwischen Mensch und Tier, werden in allen Problembereichen individuelle Lösungsvorschläge angeboten. Das Ziel besteht darin, dass das Tier die unerwünschten Verhaltensweisen ablegt und erwünschtes Verhalten erlernt. Gemeinsam mit den Besitzern wird ein Therapie- und Trainingsplan entwickelt, sodass ein zufriedenes Miteinander möglich wird.

Wie läuft eine Tierverhaltenstherapie ab?

Zunächst sollten die Tierbesitzer einen Anamnesebogen ausfüllen, worin das Problem und die genauen Umstände geschildert werden. Die Emailversion erhalten Sie auf Anfrage von unserer Praxis oder als Download hier (siehe unten: Anamnesebogen Hund/Katze PC). Der Bogen kann als Word-Dokument direkt am Computer ausgefüllt und dann per Email an uns zurück gesendet werden (kontakt@tierarztpraxis-rheinallee.de). Der Anamnesebogen kann aber auch in Druckformat zum Ausfüllen heruntergeladen (siehe unten: Anamnesebogen Hund/Katze). 

Nach der Rückgabe des ausgefüllten Anamnesebogens wird ein gemeinsamer Termin zum Behandlungsgespräch vereinbart. Für dieses Gespräch sollte ein Zeitrahmen von ca. 1-2 Stunden berücksichtigt werden und alle Familienmitglieder anwesend sein. Während des Beratungsgespräches wird das Tier anhand der Beschreibungen der Besitzer und der Beobachtungen der Tierverhaltenstherapeutin untersucht. Dazu werden spezielle (individuelle) Testsituationen geschaffen und Untersuchungen (z. B. zum Frustrationsverhalten oder Lernverhalten) durchgeführt und ggf. Videoaufnahmen angefertigt. Die Untersuchungen können in der Praxis oder aber bei Bedarf zu Hause stattfinden. Die Ergebnisse werden dann gemeinsam besprochen.

Abschließend wird zusammen mit den Besitzern ein individueller Therapie- und Trainingsplan erstellt. Die therapeutischen Maßnahmen werden intensiv besprochen und praktisch demonstriert. Zu Hause müssen dann die Besitzer tätig werden und die Therapiemaßnahmen („Hausaufgaben“), unter Mithilfe der Tierverhaltenstherapeutin, umsetzen. Um den Therapieverlauf zu verfolgen, finden in bestimmten Abständen weitere Termine oder Telefonate mit der Tierverhaltenstherapeutin statt, in denen der Therapieerfolg unter Anleitung optimiert wird. Die Dauer sowie der Umfang einer Tierverhaltenstherapie sind ganz individuell.

Anamnesebogen Hund PC
Anamnesebogen Katze PC